Berlin: Zum Verhältnis von Antiamerikanismus und Antisemitismus

IIBSA Diskussionssalon am Donnerstag, 22. April 2010 von 18-21 Uhr

VA_Antisemitismus_und_Antiamerikanismus_22.04.2010 (PDF)

Die Verknüpfungspunkte zwischen Antiamerikanismus und Antisemitismus sind zahlreich. VerschwörungstheoretikerInnen behaupten, “jüdische StrippenzieherInnen” würden die USA in immer neue Kriege treiben. Die aktuelle Wirtschaftskrise schieben viele Deutsche dem amerikanischen “Heuschrecken-Kapitalismus” in die Schuhe – wie die Krise der Zwanzigerjahre den “jüdischen Geldsäcken”. Und die Kritik am “Einheitsbrei” aus Hollywood erinnert in vielerlei Hinsicht an die Agitation gegen “jüdische Unkultur”. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund wollen wir ausgehend von einem Beitrag in unserem Diskussionssalon das Verhältnis von Anti-Amerikanismus und Antisemitismus diskutieren.
Tobias Jaecker untersucht in seinem Beitrag das Verhältnis von Antiamerikanismus und Antisemitismus anhand aktueller und historischer Quellen aus Deutschland. Auf der diskursanalytischen Ebene zeigt sich dabei, dass beide Ressentiments auf ähnlichen Stereotypen basieren. Historisch richten sie sich jedoch gegen sehr unterschiedliche Gruppen. Daher plädiert er für einen ideologiekritischen Zugang, bei dem die gesellschaftliche Funktion des Antiamerikanismus und Antisemitismus im Mittelpunkt steht.

Tobias Jaecker, Berlin: Zum Verhältnis von Antisemitismus und Anti-Amerikanismus